Weisstannen-Diorama (halboffene Inszenierung) im Haus der Natur Feldberg - Schwarzwald

Im Haus der Natur Feldberg Südschwarzwald wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Landesforstamt Baden-Württemberg der in die Jahre gekommenen Forstbereich  neu gestaltet und von uns mit einem Weißtannen – Diorama ergänzt.

Als museumspädagogisches Element bietet das Habitat-Diorama die Möglichkeit, einen eigenen geschlossenen Waldkosmos zu erkunden. Der Blickfang dabei ist eine nachgebildete Weißtanne in Originalgröße, sowie die in lebensechten Haltungen dargestellten Waldbewohner – Tierpräparate, aber auch die naturgetreue Nachbildung  der Flora mittels handgefertigten Pflanzenmodellen. Informationen zum Leben im Wald und zur Forstwitschaft bekommt man über ein Touchscreen-Panel. Dieses Habitat Diorama wurde von uns geplant, konzipiert und gebaut. Mit dem Feldbergförster wurde vorab besprochen, welche Schwarzwald-typischen Vertreter  der Fauna und Flora in dem Habitat-Diorama vorkommen müssen.

Die Baumskulptur wurde zusammen mit dem Untergrund, welcher den im Schwarzwald häufig vorkommenden Granit darstellt  wie auf einem erhöhten Schauplatz inszeniert und nachgebildet.

Um den mit Bodenheizung bestückten Bodenbelag nicht zu gefährden, wurde aus Gewichtsgründen ein EPS - Hartschaum in möglichst dünnen Platten auf eine Holzarmatur montiert. Die typische Rindenstruktur der Weißtanne und die Felsoberflächen wurden theaterplastisch nachgebildet.

Ablauf

Um den laufenden Besucherverkehr nicht zu behindern, musste das Diorama in transportablen Modulen auf den Feldberg geliefert und vor Ort zusammengebaut werden. Das Diorama entstand in externer Vorproduktion, so dass für den Auftraggeber möglichst geringe Aufbaukosten entstanden. Die Mitarbeiter des Hauses haben uns beim Aufbau tatkräftig unterstützt. Für die Wartung der Dioramenlandschaft in der Vitrine wurde ein rollbares Vitrinen- und Dekorationselement konstruiert. 

Die aufgebauten Dekorationselemente wurden vor Ort mit der vorhandenen Raumbeleuchtung entsprechend koloriert. Pflanzen- und Tiermodelle stammen aus eigener Produktion. Einige der Tiermodelle waren schon als Präparat vorhanden und mussten restauriert und aufgearbeitet werden. Die Körperhaltungen der Tierpräparate, sowie die Anordnung und Stückzahl der Pflanzenmodelle wurden vorher genau im Vormodell festgelegt.

Um den Verbiss der Pflanzen zu demonstrieren (Konzentratselektierer), wurde eine Rehdermoplastik mit offener Fangdarstellung und künstlicher Zunge präsentiert. Entsprechend wurde eine junge Fichte und Weißtanne mit typischen Verbiss-Spuren produziert. Als  Hauptvertreter der Pflanzenwelt wurden hier besonders der handgefertigte Alpendost in Blüte und die Pestwurz in den Vordergrund gestellt. Kleine Details wie Pilze, Käfer und Krötenabguss bilden besondere kleine Blickfänge, die den Besucher immer wieder aufs neue im Diorama auf Entdeckungsreise schicken.

Details

Der Weißtannennachbau und die Felsengestaltung wurden besonders trittfest hergestellt, da  sie frei im Raum stehen und der Besucher die Möglichkeit hat, haptisch die Oberflächenstruktur  zu berühren und zu erfahren.

Ein Bereich wurde auch speziell für die kleinen Besucher als Stehfläche gestaltet, damit auch die Kinder die vielen kleinen Besonderheiten des Dioramas innerhalb der Vitrine entdecken können.

Das Hintergrundfoto entstand in Eigenproduktion direkt unter dem Feldberg am Schluchsee . Es wurde speziell nach Jahreszeit und Lichteinfall,  als Panoramabild fotografiert. Um das perfekte Foto und den passenden Waldabschnitt auch perspektivisch auf die Dioramenlandschaft abzustimmen war eine Lokationssichtung mit mehreren Anläufen nötig. Es war unser künstlerischer Anspruch,  den Fotohintergrund als Lichtdurchflutetes Dia drucken zu lassen. Es lässt den Waldausschnitt plastischer und lebendiger erstrahlen.

Die Rekonstruierte Dioramenlandschaft, mit den Tier- und Pflanzenmodellen und der Hintergrundsdarstellung sind von Grund auf aufeinander abgestimmt. Ein Arbeitsmodell im Maßstab 1:20 diente als Vorlage und Grundidee.